2. Juni 2014

Bretagne

Pa zeuy an heol da darzhañ
E ray d'ar glav karzhañ.
Wenn die Sonne hervorbricht, schlägt sie den Regen in die Flucht. 
(Bretonisches Sprichwort)

Die Bretagne - das ist für mich kurz zusammengefasst Natur pur mit wilden Landschaften, verrücktem Wetter und einer wunderbaren Gastfreundschaft!

Als ich mich an meinem letzten Arbeitstag verabschiedete, meinte eine liebe Kollegin ganz trocken: „Verfahr dich nicht!“. Ja, nachdem ich seit ein paar Jahren kaum mehr von Italien los komme, hätte es durchaus sein können, dass ich die Abzweigung nach Westen verpasse… Dank ortskundiger Begleitung - Merci Urs Schüpbach - gelangten wir jedoch problemlos in den äussersten westlichen Zipfel Frankreichs.

Die Bretagne ist eine Halbinsel, umgeben vom Ärmelkanal und vom Atlantik. Die Küstenlandschaften bestechen durch bizarre Stein- und Felsformationen, die seit ewig Wind und Meer ausgesetzt sind. Besonders spannend wird es, wenn das Meer bei Ebbe regelrecht verschwindet und ganze Steinlandschaften freigibt. Dieses Spektakel mit Flut und Ebbe habe ich noch nirgends vorher so eindrücklich erlebt. Wie zusätzliche Felsen in der Brandung beeindruckten mich auch die Leuchttürme - ein Thema, mit dem man sich alleine auseinandersetzen könnte, denn jeder Turm hat seine eigene Geschichte! Nebst der rauhen Landschaft gibt es auch wunderschöne Strände und sattgrüne Wiesen mit farbigen Wildblumen. Einziger Nachteil oder vielleicht auch nicht: selbst im Sommer spielt das Wetter nach Auskunft der Einheimischen verrückt. Innerhalb weniger Stunden kann man die vier Jahreszeiten erleben. Auch wir waren froh um unsere Regensachen, die täglich mindestens einmal zum Einsatz kamen. Doch kaum lässt sich die Sonne blicken, kann man es kaum glauben, zehn Minuten vorher im Regen gestanden zu haben. Entsprechend vielfältig waren dann auch die Lichtverhältnisse, welche die Natur immer wieder in anderen Farben hat erscheinen lassen. 

Genug der Worte, lassen wir die Bilder sprechen - hier geht’s zur Galerie.



Bei der Auswahl der Bilder habe ich festgestellt, dass sich einige für Schwarz-Weiss-Umsetzungen sehr eignen. Unter dem Titel „Malen mit Wasser“ habe ich bereits eine kleine Serie erstellt. Weitere dürften folgen.


Eine Auswahl an Bildern von Urs findet ihr auf seiner Facebook-Seite.

Was ich übrigens nicht wusste und sehr interessant finde: „Das Bretonische ist eine keltische Sprache. Es gehört wie das Walisische, das Kumbrische (ausgestorben) und das Kornische zur Untergruppe der britannischen Sprachen. Sie wird in der Bretagne von den britophonen Bretonen gesprochen und ist damit die einzige moderne keltische Sprache, die auf dem europäischen Festland verbreitet ist.“ (Quelle: Wikipedia „Bretonische Sprache“)